Das Naturschutzgebiet Grüner Brink
Dieses über 130 Hektar große Naturschutzgebiet an der Nordküste Fehmarns wurde bereits 1938 eingerichtet und damit zum geschützten Lebensraum. Ein 1872 erbauter Deich machte die Entstehung dieses Gebietes erst möglich: Der Grüne Brink besteht aus einem 2,5 km langen und bis zu 180 Meter breiten Landstreifen zwischen dem 1872 erbauten Deich und der Ostsee. Diese durch Menschenhand entstandene Sicherungsmaßnahme machte die Bildung von Nehrungshaken möglich, die in einem nächsten Schritt abgeschlossene und verlandende Binnenseen schufen. Salziges Ostseewasser findet nur noch in Ausnahmefällen den Weg in die kleinen Strandseen, so etwa bei starkem Hochwasser. In östlicher Richtung sind ein Badestrand und ein beliebtes Surf-Revier zu finden.
Die abwechslungsreichen Bedingungen im Grünen Brink machen das Gebiet zu einem attraktiven Lebensraum für viele verschiedene Vogelgattungen. Zu diesen über 150 Arten gehören unter anderem Gänse- und Entenvögel, Seeschwalben, Möwen, Watvögel, Bekassinen oder der Rothalstaucher, der sogar zum Charaktervogel des Grünen Brink und damit zu einem Wahrzeichen erklärt wurde. Das Schutzgebiet ist dabei durch befestigte Wege erschlossen. In der Sommersaison ist hier ein Naturschutzwart zu finden, der Vogelbeobachtungen und Führungen fachkundig begleitet.
Fauna im Naturschutzgebiet Grüner Brink
Der Grüne Brink ist Brutplatz für eine Reihe von seltenen Wasservögeln. Im Laufe eines Jahres werden bis zu 170 Vogelarten gezählt. Auf dem Wasser leben die verschiedensten Gänse- und Entenvögel, darunter die Säger, die mit ihren sägeartig gezähnten Schnabelrändern Fische besonders gut festhalten können. Über den Wasserflächen rütteln Seeschwalben und schreien Möwen. In den Schlammflächen stochern große und kleine Watvögel nach Nahrung. Rothalstaucher sind hier auch zu treffen.
Der Rothalstaucher
Der Rothalstaucher (Podiceps grisegena) ist eine Vogelart aus der Familie der Lappentaucher (Podicipedidae).
Der Rothalstaucher ist ein guter Schwimmer und Taucher. Im Sommer ernährt er sich überwiegend von Wasserinsekten und deren Larven sowie von Mollusken, Krebstieren und Fröschen. Im Winter haben Fische eine größere Rolle in seiner Ernährung. Der Rothalstaucher gilt als eine der Arten, die vom Klimawandel besonders betroffen sein werden. Das Verbreitungsgebiet wird sich bis zum Ende des 21. Jahrhunderts um etwa ein Drittel verkleinern und gleichzeitig nach Nordosten verschieben.
Die Watvögel
Die Watvögel, auch Limikolen oder Regenpfeiferartigen genannt, sind eine Ordnung der Vögel. Zu ihr gehören sehr verschiedene Familien und Gattungen. Fast alle davon leben an Gewässern. Watvögel sind an allen Küsten der Erde anzutreffen, auch in den kalten Regionen in Polnähe.
Die Möwen
Die Möwen (Laridae) bilden eine Vogelfamilie innerhalb der Ordnung der Regenpfeiferartigen. Möwen sind fast weltweit verbreitet. In den gemäßigten und kalten Klimazonen beider Erdhalbkugeln sind sie am artenreichsten anzutreffen. Die meisten Möwenarten leben an den Küsten. Möwen können bis zu 30 Jahre alt werden.
Die Zwergseeschwalbe
Die Zwergseeschwalbe (Sterna albifrons) ist mit einem Gewicht von 45 g und einer Länge von 20 cm die kleinste und bei uns seltenste Seeschwalbe. Sie führt wie die meisten Seevögel eine monogame Saisonehe. Einige Vögel bleiben über viele Jahre verpaart. Die Zwergseeschwalben leben in den Flachwasserbereichen vor der Küste und auch an langsam fließenden Flüssen. Die Nahrung besteht aus kleinen Fischen, Krebstieren, Muscheln, Schnecken und manchmal auch aus Insekten. Die Zwergseeschwalbe ist in Europa, Asien, Nordamerika und Australien verbreitet. In Europa kommt sie an allen südlichen und westlichen Küsten – nördlich bis nach Südskandinavien/ Finnischer Meerbusen vor. In Deutschland gilt die Art in der Roten Liste als vom Aussterben bedroht.
Der Säger
Die Säger (Mergus) sind eine Vogelgattung aus der Familie der Entenvögel (Anatidae). Sie gehören zur Unterfamilie der Enten (Anatinae). In Mitteleuropa kommen zwei Arten vor. Die Nahrung der Säger besteht hauptsächlich aus Fisch.